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Willkommen in meinem Web-Journal.

Das schöne Buzzword “Blog” steht für eine Art Tagebuch im Internet. Dafür hätte ich keine Zeit. Ich möchte an dieser Stelle das tun, was ich schon seit Jahren in verschiedenen Musiker-Foren, in der Wikipedia und in den Mailinglisten und Foren der freien Softwareszene tue: meine Ansichten veröffentlichen und in der Diskussion dazulernen.

der Autor und sein Plattenregal

Ich bin fest davon überzeugt, dass der freie, offene Austausch von Informationen und Ansichten die Basis unser Kultur darstellt. Die Aufklärer haben das, was an der europäischen Kultur gut und edel ist geschaffen, indem sie dafür gesorgt haben, dass auch kontroverse Meinungen und überraschende Erkenntnisse von möglichst Allen diskutiert werden können. Leider verwechseln Viele heute Respekt und Toleranz mit Konfliktscheu und diplomatischer Mittelmäßigkeit. Höflichkeit und Kultiviertheit vorausgesetzt, sollten sich aber auch sehr kontroverse Ansichten vernünftig diskutieren lassen.

Es ist mir durchaus schon passiert, dass mir jemand in einer Diskussion vorgeworfen hat, ich würde polemisch werden. Vielleicht fehlt mir ja die fundierte Ausbildung: ich habe noch gar nicht mitbekommen, dass Polemik schlecht sei. Wenn man etwas nicht nur irgendwie nicht so gut findet, sondern von Herzen verabscheut, sollte es doch wohl auch eine Form geben, in der man seinen Abscheu mitteilen kann. Dass man dabei nicht vulgär wird, versteht sich und beschimpfen sollte man Leute für das, was sie tun, nicht für das, was sie sind. Es wäre also zum Beispiel der Herr Außenminister Westerwelle ein elender, verlogener Billighetzer, niemals aber würde ich auf die sexuelle Orientierung des FDP-Vorsitzenden anspielen. Denn die ist seine Privatsache und auch, wenn er selbst gern Vorurteile bedient und beleidigend und Menschenverachtend daherredet, sollte sich die Kritik nicht im gleichen Sumpf herumwälzen.

Das Diskutieren hat mir bisher schon in vielen Foren Spass gemacht. Allerdings decken die Seiten, auf denen ich mich regelmäßig sehen lasse, nicht das ganze Spektrum meiner Interessen ab. Meist bin ich auf Seiten zu Musik/Homerecording unterwegs und noch mehr im Linux-Bereich. Politik, Kultur, Filme etc. kommen da nur am Rande vor und ich habe auch keine echte Lust, mich auch noch in 10 Politik/Film/Berlinforen zu regstrieren, um ab und zu meinen Senf dazuzugeben.

Also habe ich ab heute hier meine eigene Blog-Seite und um es mit Helge Schneider zu sagen: Ich hoffe, ich langweile Sie nicht!